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Alleingeburt

Als Alleingeburt (engl. "unassisted childbirth") bezeichnet man eine Geburt, bei der kein Arzt, keine Hebamme oder sonstiges medizinisches Personal anwesend ist. Manchmal ist der Vater des Kindes dabei, auch, um das Kind aufzufangen, aber viele Frauen ziehen es vor, komplett alleine zu entbinden. Viele lehnen auch die gängige Schwangerschaftsvorsorge ab.

Ein weiterer Aspekt der Alleingeburt ist, daß viele Frauen diese Geburten als deutlich weniger schmerzhaft empfinden.

Alleingeburten kann man bei vielen "primitiven" Völkern beobachten. Die Mütter gehen in den Wald oder in eine spezielle Hütte oder Zelt, wo sie ihr Kind selbst entbinden und abnabeln. Berichte aus Asien beschreiben Mütter, die hochschwanger auf dem Feld arbeiteten, ihre Arbeit niederlegten und an den Feldrand gingen, wo sie ihr Kind bekamen, um danach direkt wieder an die Arbeit zu gehen.

Die wohl bekannteste Befürworterin der Alleingeburt ist Laura Kaplan Shanley, die Autorin des Buches "Unassisted Childbirth". Shanley hat alle ihre 4 Kinder ohne medizinische Hilfe entbunden, eines davon war sogar eine Steißgeburt.

In Deutschland, wo ohnehin nur 2% aller Geburten zuhause stattfinden, ist die Alleingeburt noch relativ unbekannt.

Bei einer geplanten Alleingeburt bereitet sich die Mutter während ihrer ganzen Schwangerschaft auf die Geburt vor. Sie stellt sich genau vor, wie die Geburt ablaufen wird. Manche Mütter können sogar genau sagen, wann ihr Kind geboren werden wird, wie viel es wiegen wird etc. Durch diese Vorbereitung und das Fehlen von möglichen Störfaktoren wie z.B. einer Hebamme, so die Idee, wird die Alleingeburt absolut sicher.
Tatsächlich hat die Alleingeburt eine sehr niedrige Verlegungsrate.

Als Begründung für die Gefährlichkeit einer Alleingeburt werden immer wieder die Länder der Dritten Welt angeführt. Jährlich werden weltweit ca. 53 Millionen Geburten ohne medizinische Hilfe durchgeführt, der Großteil in Süd- und Zentralasien sowie in Schwarzafrika (in Europa und Nordamerika zusammen 2%). Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 600.000 Frauen im Zusammenhang mit Schwangerschaft oder Geburt.

Es wird aber oft vergessen, daß diese Frauen zum großen Teil eine generell deutlich schlechtere Versorgung haben, z.B. mit Lebensmitteln, als eine Frau aus Europa. Unterernährung, Krankheiten und Erschöpfung spielen bei diesen Frauen eine große Rolle, genau wie mangelnde Hygiene. Ein Großteil der Todesfälle lässt sich auf Infektionen während oder nach der Geburt zurückführen.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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