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Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber (''auch: Sieben-Tage-Fieber, Pokalfieber oder Knochenbrecherfieber'') ist als eine Infektionskrankheit eine Infektionskrankheit/arbovirose.php">Arbovirose (Abk.f.engl. arthropode-borne virus), die von vier verschiedenen Serotypen des Denguevirus hervorgerufen wird und als Virus (Biologie)|Viren zur Gattung Flavivirus gehört. Die Symptome sind oft unspezifisch oder einer schweren Grippe ähnlich, können aber auch innere Blutungen umfassen, weshalb man das Dengue-Fieber zu den Hämorrhagisches Fieber|hämorrhagischen Fiebern zählt.

Name

Der Name Dengue leitet sich aus dem Spanischen dengue ab, was soviel wie Ziererei oder Mätzchen bedeutet. Der Zusammenhang zwischen dem Dengue-Fieber und seinem Namen soll darin bestehen, dass Betroffene schmerzbedingt eine seltsame Körperhaltung einnehmen oder aber, dass der Gang eines Betroffenen auch nach der Infektion noch eigenartig sein soll.

Erreger

Bei dem Dengue-Virus lassen sich vier unterschiedliche DEN-Serotypen (DEN-1 bis DEN-4) unterscheiden, die entweder in abgegrenzten oder überlappenden Endemiezonen vorkommen.

Die Infektion mit einer von den vier Arten des Krankheitserregers bietet nur einen Immunisationsschutz gegen den selben Serotyp, nicht jedoch gegen die anderen Serotypen des Virus, so dass eine Person bis zu vier mal von Dengue-Fieber befallen werden kann. Auffällig ist, dass nach einer überstandenen Infektion eines Serotyps die Krankheitsfolgen meist bei einer späteren Infektion mit einem anderen Serotyp wesentlich heftiger ausfallen, als bei der Erstinfektion. Ein bislang nicht vorhandener Impfschutz wäre deshalb nur dann sinnvoll, wenn er zugleich gegen alle vier bisher bekannten Serotypen schützen könnte.

Häufigkeit

2,5 Milliarden Menschen leben in Endemiegebieten. Jährlich werden einige 10 bis 100 Millionen Menschen von der Seuche befallen. Im Durchschnitt sind es etwa 20 Millionen. 1999 war das Dengue-Fieber die am häufigsten durch Mücken übertragene Viruskrankheit.
Etwa 2 bis 5 Prozent der betroffenen Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, sterben am Dengue-Fieber. Bei Kindern bis zu einem Jahr liegt die Todesrate etwa bei 30%. 95% der Infizierten sind Kinder.

Vorkommen

Die Krankheit stammt ursprünglich aus Afrika, wurde aber vor 600 Jahren nach Asien eingeschleppt, und kommt heute auch in Amerika vor. Seit etwa 200 Jahren beobachtet man ein Epidemie|epidemisches Auftreten des Dengue-Fiebers in vielen tropischen Gebieten.

Durch internationalen Handel (z.B. Containerschiffe etwa mit Obstimporten aus Afrika) können infizierte Larven auch in Gebiete verbreitet werden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkommen.
Auch Reisende, die sich in den Tropen infiziert haben, können die Krankheit in normalerweise sichere Gebiete bringen. Die Krankheit breitet sich mit der Globale Erwärmung |globalen Erwärmung zunehmend in den gemäßigten Breiten aus.

Hauptverbreitungsgebiet sind heute Lateinamerika, Zentralafrika, Indien, Südostasien, Teile des Pazifik (u.a. Neukaledonien) und der Süden der USA. Gelegentlich wird das Fieber auch nach Europa eingeschleppt.

Überträger (Vektor (Biologie)|Vektoren)

Erregerreservoir sind neben dem Menschen auch Affen. Die Viren werden ausschließlich durch Mücken (Aedes aegypti oder Aedes Albopticus - auch Tigermücken genannt) übertragen. Daher waren Versuche zwischen 1950 und 1960, die Krankheit durch das Bekämpfen von Mücken (Insektizide, Trockenlegen von Sumpfgebieten) einzuschränken, zeitweise erfolgreich. Diese groß angelegten Vernichtungskampagnen werden aufgrund der damit verbundenen negativen Folgen für die Umwelt (Insektizidbelastung, Aussterben anderer Arten) heute abgelehnt.

Sie sind aber auch angesichts der Resistenzbildung der Mücken gegen die eingesetzten Insektizide (z.B. DDT) langfristig nicht erfolgreich. Bei einem damals neuen Mittel "Abate" wurden Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung vernachlässigt, was zum Teil schwere gesundheitliche Folgen bei den Anwendern hatte.

Heute wird ein die Larve angreifendes Insektizid, ein sog. "ökologisch korrektes" Larvizid, das aus Bakterien (''Bac. isrealensis'') gewonnen wird, eingesetzt. Es gilt als umweltverträglich, seine Wirksamkeit ist aber noch nicht eindeutig nachgewiesen.

Heute ist das Dengue-Fieber auch eine Krankheit der Großstädte, sowie auch der Slums (Favelas) in Brasilien, wo sich die Aedes-Mücken im stehenden Wasser vermehren.

Stehende Gewässer sind die oft bei mangelnder Kanalisation vorhandenen Grabensysteme sowie unverschlossene Wasserbehälter (Brunnen, Zisternen, Kloaken). Aber auch Behälter oder Abfall, in denen sich Regenwasser sammelt (Eimer, Dosen, Autoreifen, Plastikfolien), reichen für die schnell wachsende Larve der Aedes-Mücke aus.

Eine systematische Beseitigung oder Desinfektion dieser Brutstätten kann einen wichtigen Beitrag zum Eindämmen der Krankheit darstellen. Einfache und wirksame Maßnahmen sind: Gaben von Chlor oder Sand in den kleinen Pfützen, z. B. den Untersetzern von Topfpflanzen.

Diagnose

Die klinische Diagnosestellung ist wegen der Vielzahl der möglichen Erreger für Infektionskrankheiten schwierig. Antikörper sind erst nach dem vierten Krankheitstag nachweisbar. Ein direkter Nachweis für das Dengue-Virus mit der Reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) zwischen dem vierten und siebten Krankheitstag sichert die Diagnose.

Mit jährlich etwa 2000 eingeschleppten Fällen gehört Dengue zu den häufigsten viralen Infektionen bei deutschen Urlaubern.

Eine Meldepflicht besteht bei Erregernachweis oder hämorrhagischem Krankheitsverlauf.

Krankheitsverlauf

1. In ca. 90% der Fälle asymptomatischer Verlauf wie grippaler Infekt.

2. In ca. 10% der Fälle beginnt die Krankheit nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen mit einem Verlauf über drei Stadien:

- zunächst plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber bis 41° C, Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf-, Glieder-, Gelenk? und Muskelschmerzen ("breakbone fever"), auffällig niedrigem Puls und metallisch bitterem Mundgeschmack. Gelegentlich tritt auch Hautausschlag, Übelkeit und Erbrechen auf.

- nach Fieberabfall kommt es nach vier bis fünf Tagen zu einem erneuten Fieberschub; jetzt entwickelt sich ein Hautausschlag mit Lymphknotenschwellungen, der an Masern erinnert.

- nach fünf bis sechs Tagen beginnt die Erholungsphase, die sich über mehrere Wochen hinziehen kann.

Als Dengue-Trias bezeichnet man Fieber, Ausschlag und Kopf-, Glieder-, Gelenk- oder Muskelschmerzen.

Hämorrhagisches Denguefieber (DHF)


Das hämorrhagische Denguefieber ist ein akutes Schock (Medizin)|Schocksyndrom mit Blutung|Hämorrhagieen nach einer erneuten Infektion durch einen anderen Serotypen des Dengue-Virus.

Ausschließlich bei Menschen mit bereits existierenden Antikörpern gegen einen anderen Serotyp des Dengue-Virus kann es zu einer immunologischen Überreaktion, in deren Verlauf die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäßwände größer wird kommen. Dadurch kommt es zu unkontrollierten Blutungen. Die Antikörper können durch eine vorangegangene Erkrankung erworben oder von Müttern auf ihre Kinder übertragen werden. Dies erklärt, warum vor allem Kinder von dieser Variante des Dengue-Fiebers betroffen sind.

Die hämorrhagische Form beginnt wie das normale Dengue-Fieber, verschlechtert sich aber nach zwei bis fünf Tagen dramatisch. Der Kreislauf bricht zusammen, es kommt zur Rötung des Gesichtes, zu (inneren) Blutungen, Flüssigkeitsverlust, Zuckungen, Koma, Zahnfleischbluten, Bluterbrechen, Teerstuhl, Lebervergrößerung, Unruhe, schwachem Puls, kalter Haut.

Der Krankheitsverlauf ist abhängig vom Schweregrad, dem Therapiebeginn sowie den medizinischen Möglichkeiten einer adäquaten Schockbehandlung. In ärmeren Regionen beträgt die Mortalität 10-30%.

Vorbeugung

Der beste Schutz ist die Vermeidung von Stichen durch Schutzkleidung, Sprays und Moskitonetze. Hierbei ist zu beachten, daß die Mücken tagaktiv sind. Verdacht, Krankheit oder Tod sind namentlich zu melden. Zur Zeit gibt es keine Medikamente gegen diese Infektionskrankheit - es werden lediglich die Beschwerden behandelt.

Gegenwärtig gibt es auch keine Infektionskrankheit/impfung.php">Impfung gegen das Dengue-Fieber. Allerdings wird in Thailand an einem tetravalenten Lebendimpfstoff gearbeitet. Die ersten Ergebnisse erscheinen viel versprechend. Man hofft, zwischen 2005 und 2010 durch Massenimpfungen die epidemischen Ausmaße des Dengue-Fiebers einzudämmen. Bis dahin ist ein Schutz gegen das Dengue-Fieber nur durch einen generellen Schutz vor Mücken möglich. Dabei ist neben der Vernichtung der Mücken oder ihrer Brutstätten auch die Nutzung (insektizidgetränkter) Moskitonetze eine sinnvolle Maßnahme.

Ein weiteres bedeutendes Forschungszentrum auch für diese Erkrankung ist das Novartis Institute for Tropical Deseases (NITD) in Singapur. Nach Aussagen Ihres Leiters Prof. Paul Herrling stehen die Forschungen dort in Bezug auf einen medikamentösen Wirkstoff zur erfolgreichen Behandlung des Dengue-Fieber noch am Anfang.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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