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Harnwegsinfekt

Unter einem Harnwegsinfekt versteht man eine durch Krankheitserreger verursachte Infektion der ableitenden Harnwege.

Epidemiologie

Wegen der kürzeren Harnröhre sind Blasenentzündungen bei Frauen weitaus häufiger als bei Männern. Unter den im Krankenhaus erworbenen (nosokomialen) Infektionen sind Harnwegsinfekte die häufigsten.

Ätiologie

Bei einem Harnwegsinfekt handelt es sich meist um eine aufsteigende (aszendierende) Infektion. Die Erreger (in der Regel Bakterien) entstammen in den meisten Fällen der körpereigenen Darmflora, gelangen zur äußeren Harnröhrenöffnung und wandern die Harnröhre (Urethra) hinauf in die Harnblase, wo sie zu einer Blasenentzündung (Zystitis) führen. Bei weiterem Aufstieg kann es zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) und schließlich zu einer Blutvergiftung (Urosepsis) kommen. Der mit Abstand häufigste Erreger (70 %) ist ''Escherichia coli''.

Ein Infekt der Harnröhre (Urethritis) oder Blase wird als untere Harnwegsinfektion bezeichnet, ein Infekt des Nierenbeckens als obere Harnwegsinfektion.

Die Ansiedelung der Keime kann durch unzureichende Intimhygiene und bei Frauen durch den Geschlechtsverkehr ("Hinaufmassieren" der Bakterien) erleichtert werden. Man unterscheidet, auch wegen des unterschiedlichen Erregerspektrums, ambulant von im Krankenhaus erworbenen (nosokomialen) Harnwegsinfekten. Nosokomiale Infektionen werden häufig durch das Einlegen von (transurethralen) Kathetern verursacht.

Klinik

Typische Krankheitszeichen (Symptome) eines Harnwegsinfektes sind Schmerzen und Brennen beim Harnlassen|Wasserlassen (Algurie, Dysurie), häufiges Wasserlassen (Pollakisurie), Harndrang ohne Urinentleerung sowie bei der Nierenbeckenentzündung und Blutvergiftung zusätzlich Fieber und Klopfschmerzhaftigkeit der Nierenlager. Ein Harnwegsinfekt kann jedoch auch völlig unbemerkt (asymptomatisch) bleiben.

Diagnostik

Neben dem Erheben der Krankheitsgeschichte (Anamnese) und der körperlichen Untersuchung gehören dazu meistens die Urinuntersuchung mit Teststreifen ("Urinstatus"), ggf. das Anlegen einer Urinkultur, bei Fieber auch einer Blutkultur.

Therapie

Für die Behandlung wichtig ist auch, ob es sich um einen komplizierten oder unkomplizierten Harnwegsinfekt handelt. Liegen z.B. anatomische Hindernisse vor, die einen Harnaufstau oder eine chronische Entzündung verursachen bzw. begünstigen, so spricht man von einem komplizierten Harnwegsinfekt. Ein typischer unkomplizierter Harnwegsinfekt ist die sog. ''Honeymoon-Zystitis'' junger Frauen nach dem Geschlechtsverkehr (Erreger in vielen Fällen Staphylococcus saprophyticus).

Wichtigste Allgemeinmaßnahme zur Vorbeugung und Behandlung ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr, die zum "Spülen" der ableitenden Harnwege führt (Vorsicht und ärztliche Rücksprache ist damit bei symptomatischer Herzinsuffizienz, fortgeschrittener Niereninsuffizienz und dekompensierter Leberzirrhose geboten). Ob eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich ist, muss vom Arzt entschieden werden. Besonders geeignet sind folgende antibiotischen Wirkstoffe bzw. Stoffgruppen: Fluorchinolone ("Gyrase-Hemmer|Gyrasehemmer"), Trimethoprim, Cephalosporine, Aminopenicilline in Kombination mit Beta-Lactamase-Hemmstoffen.

Weitere vorbeugende Maßnahmen sind hygienisch korrektes Verhalten (insbesondere bei Frauen Abwischen von Harnröhrenausgang und After immer von vorne nach hinten) sowie bei wiederholten (rezidivierenden) Harnwegsinfekten bei Frauen nach dem Geschlechtsverkehr das Wasserlassen unmittelbar nach dem Koitus. Hilfreich kann auch die Ansäuerung des Urins (z.B. mit Methionin oder Vitamin C) oder die Einnahme von ''Cranberry''-Produkten sein.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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