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Nervus ophthalmicus

Der Nervus ophthalmicus ("Augapfelnerv", Ophthalmos, griech. Augapfel) ist einer der drei Hauptäste des 5. Hirnnervs, des Nervus trigeminus. Er ist für die sensible Innervation der Augengegend verantwortlich. Er verlässt die Schädelhöhle durch die Fissura orbitalis und gelangt so in die Orbita|Augenhöhle hinter dem Auge.

Der Nervus ophthalmicus teilt sich wiederum in 4 Hauptäste: ''R. tentorii'', ''N. frontalis'', ''N. lacrimalis und N. nasociliaris''.

Ramus tentorii

Der sensible Ramus tentorii kehrt in die Schädelhöhle zurück und innerviert dort Bildungen der harten Hirnhaut (Dura mater, speziell Tentorium cerebelli membranaceum und Dura fossae cranii posterioris).

Nervus frontalis

Der Nervus frontalis ("Stirnnerv", Frons=Stirn) zieht medial der äußeren Augenmuskeln zum Oberrand der Orbita und gelangt dort an die Oberfläche. Er besitzt 2 Aufzweigungen:
  • Nervus supraorbitalis: Der Nerv ist beim Menschen am Oberrand der Orbita der erste Trigeminus-Druckpunkt. Bei einigen Tieren (z.B. Pferd) tritt er durch ein eigenes Loch (Foramen supraorbitale) nach außen und ist dort für eine Leitungsanästhesie leicht zu orten. Der Nervus supraorbitalis innerviert die Stirngegend sensibel.
  • Nervus supratrochlearis: Dieser Nerv tritt am nasenseitigen Augenwinkel an die Oberfläche und versorgt die entsprechende Gesichtsregion einschließlich des oberen Augenlides. Bei Fleischfressern innerviert er auch die Schleimhaut der Stirnhöhle.

Nervus lacrimalis

Der Nervus lacrimalis ("Tränennerv", Lacrima=Träne) verläuft seitlich über die äußeren Augenmuskeln und verlässt am seitlichen Augenwinkel die Orbita. Er versorgt die Tränendrüse und den Bereich des schläfenseitigen (temporalen) Augenwinkels sensibel. Er hat Verbindungen zum Nervus zygomaticus, so dass sich die Versorgungsgebiete der beiden Nerven überschneiden.

Über den Nervus lacrimalis werden auch parasympathische (sekretorische) und sympathische Fasern zur Tränendrüse geführt. Die sympathischen Fasern bekommt er aus dem Ganglion ciliare, ihr eigentlicher Ursprung liegt im Rückenmark. Die parasympathischen entstammen eigentlich dem 7. Hirnnerven (Nervus facialis, genauer aus dessen Intermedius-Anteil: Nervus petrosus major) und gelangen über das Ganglion pterygopalatinum und den Nervus zygomaticus (des Nervus maxillaris) zum Nervus lacrimalis.

Nervus nasociliaris

Der Nervus nasociliaris (Nasus=Nase, Cilium=Wimper, Lid) ueberkreuzt den Sehnerven von lateral nach medial und teilt sich an der nasenseitigen Orbitawand in Nervus ethmoidalis, den Nervus infratrochlearis und die Nervi ciliares longi.
  • Die Nervi ethmoidales posterior und anterior ziehen durch die Foramina ethmoidalia posterior und antaerior zur Schleimhaut der Cellulae ethmoidalis posterior und zum Sinus sphenoidalis (posteriorer Ast) bzw. in die Schädelhöhle zurück (anteriorer Ast) und dann durch die Siebbeinplatte (Lamina cribrosa) zur Nasenschleimhaut (Ramus nasalis medialis, Ramus nasalis lateralis). Sie versorgen die Nasenschleimhaut sensibel. Der Nervus ethmoidalis anterior endet als Ramus nasalis externus (führt Richtung Nasenspitze). Bei Haussäugetieren wird der Nervus ethmoidalis nicht in Ramus posterior und anterior gegliedert. Die Endäste verhalten sich aber ähnlich.
  • Der Nervus infratrochlearis zieht zum nasenseitigen Augenwinkel und innerviert die dortigen Strukturen, vor allem den Tränenapparat, die Nickhaut und das obere Augenlid. Im Nervus infratrochlearis verlaufen auch parasympathische Fasern des Nervus oculomotorius, die über das Ganglion ciliare zu ihm gelangen und die die akzessorischen Tränendrüsen versorgen. Beim Pferd innerviert der Nervus infratrochlearis auch die Stirnhöhle, bei der Ziege das Horn.
  • Die Nervi ciliares longi et breves treten um den Sehnerven herum durch die Sclera in den Augapfel ein. Sie versorgen die mittlere Augenhaut (Aderhaut, Ziliarkörper, Iris), die Cornea und die Bindehaut. Die Nervi ciliares breves ziehen dabei durch das Ganglion ciliare.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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