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Status epilepticus

Als Status epilepticus (in der Neurologie oft kurz Status genannt) wird eine Serie epileptischer Anfälle bezeichnet, wenn das Intervall zwischen den einzelnen Anfällen so kurz ist, dass der Ausgangszustand bei der Bewusstseinslage und anderen Körperfunktionen nicht mehr erreicht wird.

Ein Status epilepticus kann sowohl bei generalisierten (Grand-Mal-)Anfällen als auch bei fokalen (partiellen) Anfällen auftreten (siehe Epilepsie).

Merkmale

Erlangt der betroffene Mensch zwischen den Anfällen das Bewusstsein vollständig wieder, so spricht man von einer Anfallsserie.

Dauert die Anfallsserie länger als 15 Minuten oder wird zwischen den Anfällen das Bewusstsein nicht vollständig zurückerlangt, handelt es sich um einen Status epilepticus.

Besonders beim Grand-Mal-Status kommt es zu einer fortschreitenden, sich vertiefenden Bewusstseinsstörung. Die Abstände zwischen den einzelnen Anfällen können sich verkürzen.

Als Nebenerscheinung wird der Körper so übermäßig von vielen, verschiedenen, unkontrollierbaren Reizen beeinflusst, sodass der betroffene Mensch Angst, Liebe, Wärme, Kälte, etc., manchmal sogar sexuelle Befriedigung, die zu Orgasmus führen können, hintereinander erfahren kann.

Ursachen

Auslöser eines Status epilepticus können z.B. Infekte sein (auch ohne zuvor feststehende Epilepsie, besonders bei Kindern), der Entzug von Drogen oder Medikamenten (etwa bei Abhängigkeit oder bei antiepileptischer Therapie), oder Degeneration|degenerative Veränderungen des Gehirns. Zudem können Reizüberflutungen einen Status epilepticus auslösen (z.B. schnelle Computerspiele, Lasershows in Discotheken, etc.).

Komplikationen

Der Status epilepticus ist potenziell lebensbedrohlich, da einerseits durch die körperliche Belastung (speziell beim Grand-Mal-Status) und andererseits durch die Beeinträchtigung der ZNS-Steuerung wichtige Körperfunktionen ausfallen können (Steuerung von Atmung, Blutdruck, Temperatur). Darüber hinaus führen die andauernden elektrischen Entladungen der Nervenzellen zu massiven Schädigungen des Gehirns. In seltenen Fällen kann die Hirnfunktion sogar durch eine Überhitzung komplett zerstört werden.

Ein Status epilepticus muss deshalb immer (Medikament|medikamentös, typischerweise mit Midazolam oder Diazepam) durchbrochen werden und ist immer Intensivtherapie|intensivtherapiepflichtig. Daher ist der Status epilepticus für den Rettungsdienst eine absolute Notarzt-Indikation.

Die Letalität des Status epilepticus beträgt 10%.

Beispiele

Das vielleicht bekannteste Opfer eines Status epilepticus war Lenin, bei dem nach neueren Erkenntnissen ein solcher Status die unmittelbare Todesursache war; einhergehend mit Herz-Kreislauf-Versagen und gestörter Atmung, ausgelöst wahrscheinlich durch syphilitische Veränderungen des Gehirns.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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