Psychochirurgie
Die Psychochirurgie ist eine operative Therapiemethode zur Behandlung schwerer psychischer Störungen. Früher wurde die verstümmelnde und blind durchgeführte Lobotomie angewendet, ein doppelseitiger Schnitt im Frontalmark.
Diese grobe Methode wurde von zwei anderen Therapiemethoden verdrängt: einmal durch verschiedene wirksame Psychopharmaka, zum anderen durch die viel gezielteren Operationen mit einem Stereotaktische Hirnoperation|stereotaktischen Gerät.
Zur Beeinflussung psychischer Dysregulationen werden Kerne im Thalamus selbst coaguliert (Thalamotomie), jedoch auch Ziele im Hypothalamus oder im Limbischen System ausgeschaltet (Zingulotomie).
Hauptindikationen sind medikamentös nicht beeinflussbare Angst- und Spannungszustände, seltener eine schwere Paranoia sowie nicht beherrschbare Aggressionen (speziell bei Idioten). Vereinzelt wurden positive Resultate auch bei Suchtzuständen erreicht.