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Anzeichen (Symptome) von Krankheiten: Verstopfung

Einführung
In der Fachsprache "Obstipation" genannt, bezeichnet die Verstopfung eine sog. Passagehindernis des Stuhlgangs
.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ab wann eine Verstopfung vorliegt:
Die herrschende Meinung geht davon aus, dass sowohl eine Darmentleerung dreimal am Tag genauso normal einzustufen ist, wie täglich oder nur alle 2-3 Tage. Bei gesunder ballaststoffreicher Kost ist allerdings die tägliche Stuhlentleerung der Normalfall.

Unterscheidung

Akute Obstipation
Eine akut einsetzende Verstopfung kommt relativ selten vor und muss unbedingt medizinisch diagnostiziert werden. In den meisten Fällen sind die Ursachen einer akuten Verstopfung in den persönlichen Lebensumständen des Patienten zu suchen. Die Beschwerden gleichen denen der chronischen Verstopfung.

Treten aber zusätzlich zu den Verstopfungsbeschwerden weitere Beschwerden auf z.B.:

- heftige Schmerzen
- angeschwollener Bauch
- Erbrechen von Kot :-((
- Schock

dann können diese Beschwerden auf einen Darmverschluss zurückzuführen sein. Diese Patienten müssen dann sofort medizinisch betreut werden, u.U. ist eine sofortige operative Behandlung notwendig. Eine akute Verstopfung kann auch die Folge eines Schlaganfalls oder eines Bandscheibenvorfalls sein.

Reiseobstipation
Die Reiseobstipation ist zeitlich begrenzt und tritt oft zu Beginn einer Reise auf. Eine plötzlich auftretende Verstopfung kann Folge einer Umstellung der Ernährung und der Umgebung bei einer Reise sein. Der Körper ist mit der neuen Situation noch nicht vertraut und reagiert dann u.U. mit einem trägen Darm, der eine Verstopfung zur Folgehaben kann. Eine Reiseobstipation (vgl. auch Reisekrankheit) kann bedingt sein durch:

- Ungewohnete Lebensmittel
- Flüssigkeitsmangel bedingt durch hohe Temperaturen bzw. trockene Luft
- Zeitumstellung bei Fernreisen (= Beeinflussung des Circadianrythmus)
- Ungewohnter Alltagsablauf

Kologene Obstipation
Die kologene Obstipation ist eine Form der chronischen Verstopfungt. Diese Form der Obstipation beschreibt eine zu langsame Passage der Nahrung durch den Darm.

Der Grund für die zu langsame Darmpassage ist eine mangelnde Beweglichkeit des Darms, der Darminhalt wird dadurch nur langsam vorwärts bewegt und trotzdem die ganze Zeit dem Darminhalt Wasser entzogen. Das Ergebnis ist ein harter Stuhl das sich als Verstopfung zeigt. Folgende Ursachen können dafür Verantwortlich sein:

  • Nervenstörungen z.B. im Nervengeflecht des Darms, in der zentralen Nervensteuerung (ZNS), oder durch neurologische Erkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Multiple Sklerose
  • Parkinson Krankheit
  • Muskuläre Störungen und Bindegewebserkrankungen
  • Hormonelle Einflüsse, z.B. bei Schilddrüsenunterfunktion
  • Ballaststoffarme Ernährung

Ebenso kommen Nebenwirkungen von Medikamenten in Betracht. Zu nennen sind:

  • Mittel gegen psychische Erkrankungen
  • Schlafmittel
  • Beruhigungsmittel
  • Opiate, z.B. Codein (gegen Schmerzen)
  • Eisenpräparate
  • Diuretika (entwässernde Medikamente)
  • Bluthochdrucksenker
  • Antiparkinsonmedikamente
  • Antiepileptika

Symptome
Eine Verstopfung kann sich in unterschiedlichen Symptomen je nach Ausprägung zeigen. Die Betroffener leiden zu Beginn meistens unter Völlegefühl und einem allgemeinen Unwohlsein, der Bauch kann dabei angeschwollen sein.

Häufig ist der Stuhlgang dann schwierig, oft schmerzhaft zu entleeren und meistens werden dann viele kleine und harte Bröckchen ausgeschieden. Mit der Verstopfung sind eine Reihe von objektiven Symptomen und subjektiven Mißempfindungen verbunden. Zu nennen sind:

Objektive Anzeichen:

  • Seltener Stuhlgang
  • Harter Stuhl
  • Starkes Pressen ist durch Darmentleerung notwendig
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung

Subjektive Missempfindungen:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Druck- und Völlegefühl
  • Mundgeruch
  • Appetitlosigkeit

Therapie (= Behandlung)
Das wichtigste bei der Behandlung einer Verstopfung ist die Umstellung der Ernährung auf faserstoffreiche Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Lebensgewohnheiten.

Abführmittel sollten nur in Ausnahmefällen angewendet werden, hierbei sind bevorzugt Füll- und Quellstoffe ratsam. Eine ausreichende Bewegung und ein regelmäßiges Toilettentraining unterstützen die Darmtätigkeit.

Eine operative Behandlung kann in bestimmten Fällen besonders bei anorektaler Obstipation erforderlich werden. Diese Behandlungsmethode sollte nur in Ausnahmefällen zum tragen kommen wenn alle anderen Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind.

Medikamente
Trotz aller Anstrengungen kann es durchaus nötig werden, eine Verstopfung mit Medikamenten zu behandeln. Hier werden nicht nur die Ursachen behandelt, die eine Verstopfung verursachen, sondern es muss auch die Verstopfung beseitigt werden.

Unter der Vielzahl im Handel angebotener Abführmitteln ist es nicht immer ganz einfach, das Abführmittel mit dem passenden Wirkstoff zu verwenden. Welches Abführmittel nun zum Einsatz kommt, das hängt von der Ursache und Stärke der Verstopfung ab.

Bei der kologenen Verstopfung ist die Ursache ein träger Darm, der mit osmotischen z.B. Lactulose oder motilitäts- und sekretionsbeeinflussenden Abführmitteln z.B. Bisacodyl oder Sennoside am besten in Schwung zu bringen ist. Ist die Ursache der Obstipation dagegen Ernährungsbedingt durch Ballaststoffmangel verursacht, dann eignen sich auch Füll- und Quellstoffe wie etwa der indische Flohsamen bestens dazu.

Eine anorektale Verstopfung lässt sich am besten mit Rektal verabreichten Mitteln beseitigen. Dazu eignen sich Zäpfchen mit den Wirkstoffen Glyzerin oder Bisacodyl und Klistiere mit Natriumdioctylsulfosuccinat. Auch mit einem Einlauf (also der analen Zuführung einer Flüssigkeitsmenge von mehr als 0,2 Litern) lassen sich schnell ausgezeichnete Erfolge im Sinne einer effektiven Darmentleerung erzielen :-)


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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