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Haarausfall

Bei Haarausfall unterscheidet man grunds�tzlich zwischen
  1. Effluvium (aus dem lat. Ausfall): Dies bezeichnet den Vorgang des �ber die Norm gesteigerten Haarausfalls. Gesteigerter Haarausfall f�hrt nicht notwendigerweise zu einer Alopezie.
  2. Alopezie / Alopecia : Dies bezeichnet ganz allgemein eine sichtbare Lichtung des Kopfhaars, d.h. ein Zustand mit abnorm "sch�tterem" Haupthaar oder mit haarlosen Hautbezirken im Sinne einer Glatze. Alopezie ist damit die Folge eines Haarausfalls.

Abgrenzung des Haarausfalls (Effluvium)

Dem Menschen fallen durchschnittlich zwischen 20-100 Haare pro Tag aus, was den Begriff Haarausfall etwas irref�hrend macht. Die Grenzen vom nicht-haarvermindernden Ausfall bis zum stark haarvermindernden Ausfall sind nicht starr gesetzt. Es h�ngt hier davon ab, wie leicht, in welchen Bereichen, wieviele Haare ausfallen. So wird h�ufig gesagt, dass bis zu 100 Haare pro Tag normal seien. Das mag richtig sein, gilt wohl aber nur, wenn der Haarausfall sich gleichm��ig �ber den ganzen Kopf verteilt. Konzentriert es sich auf einzelne Bereiche (Alopecia Areata) oder nur auf den Oberkopf (androgenetischer Haarausfall), ist dies eher besorgniserregend.

Arten des Haarausfalls und deren Ursachen

Androgenetischer Haarausfall (erblich bedingt)

Ursache f�r erblich bedingten Haarausfall (alopecia androgenetica oder androgenetische Alopezie = durch Androgene hervorgerufener H.) ist das Hormon DHT (Dihydrotestosteron). Hierdurch hervorgerufener Haarausfall ist Genetik|genetisch bedingt.

Wenn in der Kopfhaut zuviel DHT vorhanden ist, wird die Wachstumsphase (Anagenphase) des Haares verk�rzt. Ein Glatze|glatzk�pfiger Mann hat dementsprechend nicht weniger Haarfollikel als ein Mann mit vollem Haarwuchs, lediglich die Wachstumsphase des Haares ist derart verk�rzt, dass es kaum noch sichtbar hervortritt. Die Haarfollikel degenerieren nach und nach, was durch eine �berempfindlichkeit auf das DHT zur�ckzuf�hren ist.

DHT entsteht aus der Umwandlung von Testosteron. Testosteron >(zwei Arten des Enzyms 5-Alpha-Reduktase) > Dihydrotestosteron DHT ist sehr wichtig f�r die Entwicklung des m�nnlichen Embryos/F�tus und sp�ter in der Pubert�t f�r die Umwandlung vom Jungen zum Mann. Welche Funktionen und Wichtigkeit das DHT nach der Pubert�t hat, ist noch nicht ganz klar. Es hat aber leider auf jeden Fall die negative Eigenschaft, die Haarfollikel auf dem Oberkopf anzugreifen. Man spricht im Zusammenhang damit bei m�nnlichen Jugendlichen, bei denen dies famili�r geh�uft auftritt und meist am Vorderkopf und an den Schl�fen beginnt ("Geheimratsecken", "Stirnglatze"), auch von Alopecia praematura oder simplex. Daher setzen viele Medikamente (z.B. Propecia, Pantostin, Ell-Cranell alpha) darauf, das DHT zu unterdr�cken oder dessen Entstehung aus Testosteron zu hemmen.

Alopecia Areata

Unter Alopecia Areata (auch: Alopecia circumscripta / Pelade / Areata Celsis / kreisrunder Haarausfall) versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall. (bei �ber 80% der betroffenen Personen ausgehend vom Kopf; bei M�nnern auch im Bartbereich oder in Ausnahmef�llen im Bereich der K�rperbehaarung), der erstmals von Hippokrates erw�hnt wurde und damals in Anlehnung an eine Fuchskrankheit so genannt wurde, weil man beobachten konnte, dass manchen F�chsen die Haare fleckenf�rmig ausfielen. Alopecia Areata ist die h�ufigste entz�ndliche Haarausfallerkrankung (ca. 1,4 Mio. Menschen in Deutschland) und kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei das 2. und 3. Lebensjahrzehnt bevorzugt sind. Typischerweise liegen am behaarten Kopf eine oder mehrere kreisrunde kahle Stellen vor. Daher spricht man auch von kreisrundem Haarausfall. Im Randbereich findet man h�ufig so genannte "Ausrufezeichen-Haare". Dies sind kurz abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer d�nner werden. Die Kahlstellen sind glatt, eingesunken, nicht schuppend und die Haarfollikel sind erhalten. H�ufig bestehen zus�tzlich Ver�nderungen der Fingern�gel mit Gr�bchen, Rillen oder sandpapierartigen Aufrauhungen.

Bisher liegen die genauen Ursachen dieser Krankheit noch im Dunkeln. Man nimmt an, dass Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen k�mmern sollen, ihre Aktivit�t gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen K�rpers richten. (St�rung des Immunsystems/Autoimmunreaktion) Die Haare werden somit vom Immunsystem als "fremd" erkannt und deshalb abgesto�en. Dies geschieht, indem zun�chst eine Entz�ndungsreaktion entsteht, die das Haarwachstum st�rt und schlie�lich zum Ausfallen des Haares f�hrt. Bei vielen Menschen wachsen diese kahlen Stellen auch ohne Behandlung wieder zu und sind daher lediglich zeitlich begrenzt. Jedoch kann der Haarausfall auch weiter fortschreiten und zum Verlust aller Kopfhaare (Alopecia totalis) oder auch zum Verlust aller K�rperhaare (Alopecia universalis) f�hren.

Eine psychische Ausl�sung hat sich in Studien bisher nicht nachweisen lassen. Obwohl es Studien gibt, die auf einen Zusammenhang zwischen Stress unter Alopecia Areata hinweisen, ist die Theorie, dass Alopecia Areata durch Stress ausgel�st wird, spekulativ und wird sehr kontrovers diskutiert.
Sicher ist, dass eine gewisse Vererbungskomponente vorliegen muss, da �ber eine famili�re H�ufung in 10 - 25% der F�lle berichtet wird.

Folgende Methoden werden meistens angewendet, um den Stand der Alopecia Areata festzustellen:

  • Kopfhautbiopsie: -ein wenig Kopfhaut wird entnommen und untersucht
  • Trichogramm: -mind. 50 Haare werden ausgerissen und dann untersucht
Eine Sonderform der Alopecia areata ist die '''a.a. atropicans''', welche auch Pseudopedale Brocq genannt wird. Sie tritt besonders bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren auf und beginnt schleichend mit kleinen haarlosen Flecken und mit ger�teter, gl�nzender Haut. Der Haarverlust ist hierbei ? im Gegensatz zur h�ufigen Wiederbehaarung bei der normalen a.a ? langsam und fortschreitend und nicht reversibel, da es hierbei zu einer herdf�rmigen Zerst�rung der Haaranlagen kommt.

Diffuser Haarausfall

Vom diffusen Haarausfall (diffuse Alopezie) spricht man, wenn die Haare vom gesamten Kopf abfallen. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei M�nnern auf. Ursachen k�nnen Hormonschwankungen, Schilddr�senerkrankungen, Eisenmangel, Stress oder Infektionen sein. Einige Medikamente k�nnen ebenfalls zu Haarausfall f�hren. Auch Infektionen (A. symptomatica) k�nnen zu einem zeitlich begrenzten Haarverlust f�hren. Dazu geh�ren u. a.: Impetigo contaginosa, Karbunkel, Wundrose oder G�rtelrose. Eine einheitliche Diagnosemethode gibt es hier nicht, weil viele Faktoren mit hineinspielen.

Chemotherapien

Durch die Gabe eines Chemotherapeutikums wird die Produktion eines Haares in der Haarwurzel kurzfristig gest�rt. Im Anschluss w�chst das Haar normal weiter aus der Haarwurzel heraus. Kommt nun aber die fehlerhafte Stelle an die Hautoberfl�che, was je nach Wachstumsgeschwindigkeit etwa 2-3 Wochen dauert, bricht es ab. Es "fallen" b�schelweise die Haare aus, wobei es eigentlich nur zu einem massiven Abbrechen kommt. Die Haare wachsen fast immer nach, da es eigentlich nie zu einer massiven Sch�digung aller Haarwurzeln kommt.

Durch lokale gezielte K�lteeinwirkung (Hypothermie) wird die Durchblutung im Haarwurzelbereich nahezu unterbunden. Das Chemotherapeutikum kann dann seine sch�digende Wirkung an den Haarwurzeln nicht entfalten. Dem Verlust der Haare wird so versucht entgegenzuwirken.

Weitere Ursachen

Neben den bereits erw�hnten Ursachen f�r Haarausfall kann dieser im Zuge von Hungerkuren, bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Morbus Crohn (einer Entz�ndung der Darmwand), bei Bulimie (einem krankhaften �berm��igen E�bed�rfnis mit anschlie�endem selbstherbeigef�hrten Erbrechen bzw. Abf�hrmittelmi�brauch), bei Anorexie (Magersucht), bei Hypothyreose (einer Unterfunktion der Schilddr�se), selten auch bei einer Schilddr�sen-�berfunktion, bei An�mie (einer Verminderung bzw. Mi�bildung roter Blutk�rperchen bzw. deren erniedrigtem H�moglobingehalt) hervorgerufen werden. Auch bei Grippe, dem Erysipel (der Wundrose, einer meist durch Streptokokken hervorgerufenen Hautinfektion), bei Infektionskrankheiten wie Typhus und Scharlach und bei Depressionen kann Haarausfall vorkommen. Auch Geschlechtskrankheiten wie Lues (im zweiten und dritten Stadium) und Pilzerkrankungen k�nnen zu Haarausfall f�hren. Als Ursachen werden Allergien, Gef��spasmen, Herdgeschehen, Unterfunktion der Hirnanhangdr�se (Hypophyse), Fehlfunktion des Sympathikusnervs sowie psychische Traumen ins Auge gefa�t. Das Gift Thallium erzeugt bereits in geringen Mengen Haarausfall. Auch beim Myx�dem, einer innersekretorischen St�rung, wird das Haar meist sch�tter.

Ein erheblicher Mangel an den Vitaminen K, H, A und B sowie an den Spurenelementen Zink oder Selen, der durch einseitige, �ber l�ngere Zeit durchgef�hrte Di�ten entsteht, kann ebenfalls Haarausfall ausl�sen. Auch eine massive �berdosierung an Fols�ure, Vitamin A und C kann zum selben Effekt f�hren, besonders dann, wenn eine Nierenfunktionsst�rung vorliegt. Auch eine vorgesch�digte Leber kann haartoxische Substanzen manchmal nicht schnell genug aus dem Stoffwechsel ziehen und abbauen.

Medikamente wie Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Medikamente in hoher Dosierung), Beta-Blocker, Retinoide (Vitamin-A-Derivate, die bei Hautkrankheiten eingesetzt werden), Thyreostatika (Schilddr�sen-Medikamente), Gestagene (Kontrazeptiva), Pestizide sowie ionisierende Strahlung k�nnen zu Haarausfall f�hren

Feststellung der Ursachen des Haarausfalls

Um die m�gliche Ursache des Haarausfalls zu eruieren, wird die Durchf�hrung folgender Bluttests empfohlen: Blutbild, Blutsenkung, Schilddr�sen- und Nierenfunktionsparameter, Eisen im Serum, Eisenbindungskapazit�t, Zink und Selen aus dem Vollblut, Calcium aus dem Serum und dem Vollblut,Transaminasen und Immunglobulin E (IgE)-Spiegel. Wichtig sind auch die Hormone Testosteron, �strogen und Gestagen sowie die Antinukle�ren und Schilddr�sen-Antik�rper.

Behandlung

Dem Haarausfall kann man unterschiedlich begegnen:

Pr�parate

Bez�glich der Medikamente und Pr�parate gibt es verschiedene Medikamentenklassen und zwei verschiedene M�glichkeiten der Anwendung (oral oder �u�erlich).

  1. Hormonpr�parate, die gezielt gegen einzelne Hormone wirken, um den Haarausfall zu stoppen bzw. das Haarwachstum zu stimulieren. Es gibt unterschiedliche Produkte f�r M�nner und Frauen. Pr�parate f�r M�nner w�ren z.B. Propecia (Wirkstoff Finasterid), oder Avodart (Wirkstoff Dutasterid; f�r diese Anwendung noch nicht zugelassen). Bei Frauen sind dies bestimmte Antiandrogene wie die Pille Diane. Die meisten dieser Stoffe sind verschreibungspflichtig.
  2. Regaine (Wirkstoff Minoxidil) ist eine fl�ssige Substanz, die man auftragen muss. Sie ist in Deutschland verschreibungspflichtig. Seit Ende 2004 wird auch in Deutschland sowohl Regaine f�r M�nner wie auch Regaine f�r Frauen angeboten. Hauptunterschied zwischen den Pr�paraten ist ihre Dosierung (f�r M�nner 5%, f�r Frauen 2-3%).
  3. Weiterhin gibt es Pr�parate, die sowohl M�nner als auch Frauen einsetzen k�nnen. Sie werden topisch auf die Kopfhaut aufgebracht und einmassiert. Diese Produkte hemmen ebenfalls die Umwandlung von Testosteron in DHT, sind jedoch auf Grund der �u�erlichen Anwendbarkeit nicht verschreibungspflichtig (z.B. Pantostin).
  4. Haupts�chlich gegen die Alopecia areata bzw. entz�ndlichen Ver�nderungen der Kopfhaut angewendet werden cortisonhaltige Medikamente. Bei dieser Erkrankung gibt es au�erdem eine Reiztherapie.
  5. Ferner gibt es Rezept|rezeptfreie Aufbaustoffe, deren Wirksamkeit aber nur teilweise wissenschaftlich belegt ist. Man kann z.B. ''Biotin'' (Vitamin H) verwenden. Biotin ist essentiell f�r die Bildung der Hornsubstanz Keratin und tr�gt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingern�geln bei. Hochdosiert kann es das Haarwachstum f�rdern und die Haarqualit�t und Widerstandsf�higkeit (z.B. bei d�nnem oder br�chigem Haar) verbessern. Es ist allerdings in gr��eren Studien noch nicht gezeigt worden, wie gut Biotin gegen Haarausfall hilft.
  6. Eine weitere Gruppe umfasst ganzheitliche Ans�tze durch Hom�opathie, wie beispielsweise neuere Ans�tze der �bers�uerung, Verschlackung oder Heilung mit levitiertem Wasser.

F�r fast alle Produkte gilt: Setzt man die Substanz ab, so f�llt das neugewonnene Haar wieder aus, das heisst, man muss die Substanzen ein Leben lang einnehmen.

Laserlichttherapie

Die Laser-Licht-Therapie (LLT) basiert auf dem Konzept der Stimulierung der Haarwurzeln, wodurch die Zellkommunikation angeregt und verst�rkt werden soll.

Haartransplantation

Der letzte Ausweg ist die Haartransplantation, welche jedoch nicht bei an einer Autoimmunkrankheit oder entz�ndlichem Haarausfall leidenden Personen angewendet werden kann.

Kaschieren

Kaschieren bzw. Kosmetik ist eine h�ufig angewendete Methode, um die Zeit zu �berbr�cken, bis die anderen Mittel angeschlagen haben. Denkbar sind hierbei sog. MicroHairs (sofern wenig Resthaar vorhanden) oder Haarteile (wenn kein Resthaar oder gro�e kahle Stellen)

Sonstiges

Dar�ber hinaus gibt es noch zwei Ans�tze bei der Behandlung von Alopecia areata. Die erste Variante ist, das Immunsystem so weit zu schw�chen, dass es die Haare nicht mehr angreifen kann. Die zweite Variante ist, dem Immunsystem beizubringen, die Haare nicht mehr anzugreifen und abzusto�en.

Bei starkem Haarausfall ist der Besuch eines Hautarztes empfehlenswert. Der normale Haarausfall wird mit etwa 60 - 120 Haaren pro Tag angegeben, bei Frauen gibt es allerdings hormonbedingte Schwankungen, die Einfluss auf das Haarwachstum haben k�nnen.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie k�nnen in keinem Falle die �rztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie �rztlichen Rat einholen.

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