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Striatofrontale Dysfunktion

Ausl�ser u.a. f�r ADS: die Striatofrontale Dysfunktion

W�hrend bei einer funktionellen Kernspintomographie an ADHS-Patienten eine verringerte Aktivierung im rechtsseitigen pr�frontalen System sowie eine erh�hte frontale und verringerte striatale Aktivierung bei "go/no-Aufgaben" festgestellt wurden, liefern normale nicht-studiengebundene Methoden wie Computertomographie (CT) und Kernspintomographie (MRT) keinen Anhaltspunkt f�r das Vorliegen von ADHS bei einem Betroffenen.

Bei der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wurde ein um 8,1 % verminderter Glucoseumsatz im linken Frontallappen und bei der Single Photon Emission Computed Tomography|Single Photon Emissionscomputertomografie (SPECT) eine geringe Durchblutung des Frontallappens und des Striatums sowie eine erh�hte Dopamintransporter-Konzentration im Striatum festgestellt (''Dougherty et al. in: Lancet 354 (1999) 2132-2133; Dreel et al. in: Eur.J.Nucl.Med. 25 (1998) 31-39'').

Auch Prof. Klaus-Henning Krause (Friedrich-Baur-Institut an der Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen) wies nach, dass im Synaptischen Spalt von ADS-Betroffenen zu viele Transporterproteine f�r Dopamin vorliegen und sich dieses Verh�ltnis durch Behandlung mit Dopamin-Wiederaufnahmehemmern wie Methylphenidat normalisiert, sofern der Betroffene kein Non-Responder ist.

Entstehung

Aus den Ergebnissen von Zwillingsstudien kann geschlossen werden, dass die Disposition "ADS/ADHS" erblich ist und im famili�ren Verband selten einmalig auftritt.

Andere, ebenfalls mit ADS in Verbindung gebrachte Hormone sind Noradrenalin und in geringerem Umfang Serotonin.

Genetik

Die St�rung hat eine starke genetische Komponente, so dass die Familienanamnese fast immer F�lle in der Verwandtschaft ergibt.

Untersuchungen von ADS-Betroffenen ergaben Defekte unter anderem im Dopamin-D2-Rezeptorgen, Dopamin-D4-Rezeptorgen, Dopamintransporter-Gen und Dopamin-Beta-Hydroxylase-Gen.

Dopamin-D2-Defekte finden sich nicht nur bei ADS, sondern auch bei Neigung zu anderen Symptomatiken wie Alkoholismus, Posttraumatische Belastungsst�rung, Tourette-Syndrom, Legasthenie, Dyskalkulie, Spielsucht, Suchtverhalten bis hin zur Polytoxikomanie, Impulsst�rungen, Angstst�rung und Zwangsst�rungen.

Kombination aus Gendefekten

Krause et al. fa�t den Stand der Forschung zusammen, dass zur Entstehung der Dysfunktion, und damit ADS, eine Schwelle von verschiedenen defekten Genen �berschritten werden mu�. Einige dieser Gene sind ebenfalls f�r andere Erbkrankheiten wie das Fragiles X-Syndrom|Fragile X-Syndrom, das Restless-Legs-Syndrom oder das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom verantwortlich, sodass hier h�ufig ein Zusammenhang besteht. Evidenzbasierte Klinische Studien ergaben auch teils verschiedene Gendefekte bei den einzelnen Typen der Aufmerksamkeitsdefizitst�rung. Krause et al. schlie�en daraus, dass sich verschiedene Symptome verschiedenen Defekten zuordnen lassen.

Dies erkl�rt auch die Raten an Non-Respondern bei Methylphenidat (greift in den Dopamin-Haushalt ein) und Atomoxetin (greift in Noradrenalin ein). Wenn bei einem spezifischen ADS-Patienten der Dopamin-Haushalt nicht gest�rt ist, weil die Schwelle durch andere Gene �berschritten wurde, zeigt er keine ADS-typische Wirkung auf Methylphenidat; entsprechendes gilt f�r Atomoxetin. In allen F�llen wurde aber eine signifikante St�rung des Serotonin-Haushalts festgestellt, was zu einer Neigung zu �ngsten und Depressionen f�hrt.

Krause et al. schlie�en mit einem Ausblick, dass eine sichere Medikation und Behandlung m�glich sein wird, wenn man alle an der St�rung beteiligten Gene identifizieren und deuten kann.

Geschlechterverh�ltnis bei ADS

Krause et al. beschreiben, dass einige der beteiligten Gene auf dem X-Chromosom liegen. Damit geben sie eine vermutliche Deutung des �bergewichts von ADS-betroffenen M�nnern gegen�ber Frauen von 3:1, da eine Frau eine Redundanz im X-Chromosom hat und deswegen das defekte Gen nicht pr�gend sein mu�; bei M�nnern gibt es diese Redundanz nicht, sodass das defekte Gen auf dem X-Chromosom auf jeden Fall pr�gt.

Zusammenfassung

Die Striatofrontale Dysfunktion kann sich anscheinend also �u�ern durch:
  • �berangebot von Transporterproteinen f�r Dopamin, Noradrenalin und m�glicherweise weitere Hormone
  • Unterangebot der betroffenen Hormone
  • Bernd Hesslinger hat ebenfalls bei ADS-Betroffenen Verkleinerungen in Bereichen des frontalen Orbits der rechten Gehirnhemisph�re untersucht.
Risikogruppen bei Entstehung der Striatofrontalen Dysfunktion

Die Striatofrontale Dysfunktion entsteht genetisch, sodass das Auftreten von ADS bei nahen Verwandten ein Risiko f�r ADS bei Kindern bedingt. Es ist noch nicht vollst�ndig gekl�rt, ob das Syndrom auch unter anderen Bedingungen au�er den angesprochenen Gendefekten entstehen kann.

Eine andere Risikogruppe sind Fr�hchen, wie Anne Beke in einer Untersuchung herausfand.

Wenn die Mutter in der Schwangerschaft Nikotin, Alkohol oder Drogen konsumiert hat oder Mutter und/oder Vater zum Zeitpunkt der Zeugung unter chronischem Alkoholismus litt, haben die Kinder ein signifikant h�heres Risiko, ADS-Betroffen zu werden. Besonders Alkohol hat sich in Untersuchungen als gef�hrlich herausgestellt. Hierbei wurde festgestellt, dass Alkohol und Nikotin ein ADS auch ausl�sen k�nnen, wenn keine genetische Belastung des Vaters und der Mutter vorliegen; somit sind dies von der Genetik v�llig unabh�ngige Faktoren.

Der oft angef�hrte Einfluss von Hirnsch�digungen und Nahrungsmittelzus�tzen wird allgemein bezweifelt.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie k�nnen in keinem Falle die �rztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie �rztlichen Rat einholen.

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