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Exostose
Unter Exostose (lat. ex "heraus" und os "Knochen") versteht man eine abgegrenzte Zubildung von kompakter Knochensubstanz (Compacta) mit Wachstum nach au�en. Sie kann einerseits als Hyperplasie|hyperplastische Reaktion (auf einen Reiz hin, wie beispielsweise Druck auf diese Stelle, �berbeanspruchung eines Sehnenansatzes oder Entz�ndung der Knochenhaut) auftreten und wird dann auch als Osteophyt bezeichnet. Andererseits kann sie auch als gutartiger Tumor (Osteom) entstehen, wobei meist eine langsame Wachstumstendenz besteht.
Exostosen k�nnen an den verschiedensten Knochen auftreten, typisch sind beispielsweise:
- subunguale Exostosen (unter den Nagel)
- ''(Pseudo-) Exostosen des Gro�zehengrundgelenks'' (am K�pfchen des 1. Mittelfu�knochens - in Verbindung mit einem Hallux valgus: Die Fehlstellung des Gro�zehengrundgelenkes sieht f�r den unvoreingenommenen Betrachter wie eine Exostose aus, in Wirklichkeit ist es aber nur das falsch stehende Gelenk.)
- Kalkaneussporn, Haglund-Ferse (am Fersenbein)
- Exostosebecken ("Dornbecken") (im Bereich des Beckens)
- Geh�rgangsexostosen (im Geh�rgang)
- Kartilagin�re Exostosen (haben einen knorpelig vorgeformten Anteil und bilden sich oft an den Enden langer Knochen, etwa an der Tibia oder am Femur.
Als generalisierte Erkrankung treten Exostosen bei der erblich bedingten Osteoplasia exostotica (Syn.: exostotische Dysplasie, multiple kartilagin�re Exostosen) auf. Bei dieser Erkrankung besteht eine deutliche Rezidivneigung, die erst im h�heren Alter des Betroffenen nachl�sst. Eine b�sartige Entdifferenzierung dieser Art von Exostosen ist nicht vollkommen ausgeschlossen.
Je nach Lokalisation kommt es zu Schmerzen, Entz�ndungszeichen und eventuell funktionellen St�rungen. Zum Beispiel kommt es zur Verminderung des H�rverm�gens bei Geh�rgangsexostosen. Wenn kartilagin�re Exostosen in den Verlauf eines Muskels einwachsen, kann das zu erheblichen Funktionsbehinderungen f�hren. Es kann passieren, da� so eine in den Muskel eingewachsene Exostose bei einer kr�ftigen Anspannung des Muskels abbricht. Das hat dann �hnliche Folgen wie ein Knochenbruch mit starker Schwellung der betroffenen Extremit�t und hohem Blutverliust.
Treten in Folge der Exostosen solche Probleme auf, besteht die Therapie in einer Abmei�elung des �bersch�ssigen Knochens. Dabei ist abzuw�gen, ob die an sich harmlose Exostose mehr Schwierigkeiten bereitet als die zu erwartende Narbe. Unter �rtlicher Bet�ubung (Lokalan�sthesie) oder Vollnarkose wird das Gewebe �ber der Exostose gel�st, anschlie�end wird der Knochen mit einem Bohrer oder Mei�el entfernt, der Schnitt am Knochen mit einem speziellen Wachs abgedichtet und die Wunde wieder verschlossen. Die �u�ere Wunde sollte in circa 14 Tagen verheilt sein, bis zur Beschwerdefreiheit kann es l�nger dauern.
Geh�rgangsexostosen liegen breitbasig der Geh�rgangswand an. Sie kommen h�ufig beidseitig vor und treten bei Wassersportlern und Personen, die regelm��ig Geh�rschutz tragen, auf.
F�r die Entstehung der Exostosen wird daher der Kaltwasser- oder Druckreiz verantwortlich gemacht.
H�ufig handelt es sich um einen Zufallsbefund bei einer HNO-�rztlichen Untersuchung.
Geh�rgangsexostosen k�nnen jedoch eine Gr��e erreichen, die zu einer fast vollst�ndigen Verlegung des Geh�rgangs f�hrt oder die Selbstreinigung des Geh�rgangs behindert. Dann kann es zu rezidivierenden Geh�rgangsentz�ndungen und H�rst�rungen kommen. Wenn solche Symptome auftreten, sollten diese Exostosen chirurgisch entfernt werden.
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