Systemische Therapie bei KRANKHEITEN.DE
Krankheiten
A - Z
Krankheits-
symptome
Krebs
Special
Kinder-
krankheiten
Suche Klinik-Suche

Gesundheit
rund um die Uhr

14:49:07

Psychotherapie
Übersicht
Klinik-Suche
 

Systemische Therapie

Als Systemische Therapie ''(auch: Systemische Familientherapie bzw. Systemische Organisationsentwicklung oder Systemisches Coaching)'' wird eine psychotherapeutische Fachrichtung beschrieben, in der Systemische Zusammenh�nge und interpersonelle Beziehungen in einer Gruppe als Grundlage f�r die Diagnose und Therapie von Psychologie|seelischen Beschwerden und interpersonellen Konflikten betrachtet werden.

Therapieansatz

Der klassisch aus der Systemischen Familientherapie entwickelte Ansatz sieht das famili�re System bzw. das organisatorische System eines Unternehmens als Ressource, auf dem das einzelne Mitglied sowohl seine F�higkeiten und St�rken entwickeln, als auch Verhaltensst�rungen entwickeln kann. Zeigt ein Mitglied der Familie oder Unternehmung psychische oder Verhaltensauff�lligkeiten, so wird der Betreffende als " Symptomtr�ger" f�r das Gesamtsystem betrachtet. Dies kann sich in typischen privaten Konflikten mit dem Partner, aber auch in immer wiederkehrenden Problemen mit Kunden oder Kollegen zeigen. Der "Kranke" wird als "Indexpatient" oder Symptomtr�ger bezeichnet.

Geschichte

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mit der Relativit�tstheorie neue Aspekte in der Wahrnehmung der Welt und dessen, was wir "Realit�t" nennen entwickelt. Die wahrgenommene Realit�t stellte sich von nun an je nach Sichtweise des Betrachters anders dar. Der Biologe Ludwig von Bertalanffy, als Begr�nder der Allgemeinen Systemtheorie war auf der Suche nach einem Modell, welches allgemeing�ltig auf die verschiedensten Systeme angewandt werden konnte und entwickelte hierzu eine Metatheorie. Seine Darstellung entstand mit Hilfe seiner Beobachtungen gemeinsamer Gesetzm��igkeiten und deren prinzipieller Grundlagen.

Ein System ist hierbei ''...eine aus Elementen bestehende Einheit, die aus mehr als der blo�en Summe dieser Elemente zu verstehen ist. Es besteht ebenfalls aus der Beziehung dieser Elemente untereinander und zu anderen Systemen. Diese Wechselwirkungen sind nicht ausschlie�lich Ergebnis der Eigenschaften der Elemente, sondern ergeben sich auch aus der Beziehung der Elemente untereinander und k�nnen etwas Neues entwickeln, das nicht mehr auf die Eigenschaften der Elemente zur�ckzuf�hren ist.''

Familientherapeutisches Denken entwickelte sich so in den vierziger Jahren des 20 Jahrhunderts im Kontext der neuen Wissenszweige der Kybernetik und der Systemtheorie. Im Laufe der Zeit haben sich methodisches Vorgehen und zugrundeliegende Pr�missen differenziert, so dass sich heute mehrere Schulen voneinander abgrenzen: strukturelle Familientherapie|strukturelle und strategische Familientherapie, aber auch Mehrgenerationenfamilientherapie und die weniger therapeutisch als organisatorisch ausgerichteten Modelle der Systemische Organisationsentwicklung|Systemischen Organisationsentwicklung.

Die l�sungsorientierte Therapie betrachtet hierbei allerdigs nicht die Familie als System (mit den Familienmitgliedern als Elementen), sondern modelliert das gesamte Therapiegeschehen als Prozess der Entwicklung.

Da die ehemals "familientherapeutischen" Zugangsweisen zunehmend auch auf andere Systeme wie Wirtschaftsunternehmen oder politische Systeme angewandt werden k�nnen, hat der hieraus f�r den Bereich der sog. "lernenden Organisation" entwickelte generalisierte Ansatz au�erdem auch Elemente der Betriebswirtschaftslehre, insb. der Aufbauorganisation und Ablauforganisation sowie des Projektmanagement integriert.

Da hierbei jedoch keine Pathologie|pathologischen Krankheitsmerkmale vorliegen, wird im Allgemeinen hier auch nicht von Therapie, sondern eher von Unternehmensberatung und Coaching bzw. Supervision gesprochen, wobei die Prinzipien und Vorgehensweisen letztlich die gleichen bleiben, Erkenntnisprozesse jedoch i.d.R. im Team �ffentlich gemacht werden. Ein Umstand, der diese Art der systemischen Beratung klar vom therapeutischen Ansatz trennt.

Vorgehensweise

Die Elemente der "Systemischen Beratung" beziehen generell ganzheitliche Fragestellungen mit ein. Anliegen oder als schwierig und konflikthaft empfundene Situationen betrachtet der Therapeut oder Coach aus verschiedenen Beziehungsebenen. Hierbei gilt eine Analogie aus der Physik: Je nach Standort finden Sie auf die scheinbar gleiche Frage mehrere "richtige" Antworten. Der Standort definiert sich hier durch das System, durch das Element und seine Beziehungen zu anderen Elementen.

Systemische Beratung erm�glicht den Beteiligten:
  • die Wahrnehmung neuer, bisher unbekannter Perspektiven
  • Verst�ndnis f�r die Haltung der �brigen Beteiligten
  • die Analyse von Mustern in Kommunikations- und Interaktionsvorg�ngen
  • angemessene Interventionen
  • die ganzheitliche Hypothesenbildung

Mit dieser Zielvorstellung wird dann der eigentliche, auf Ver�nderung und Ressourcenkr�ftigung gerichtete beraterische Prozess gesteuert. Einzelne Bausteine dieser Pragmatik ergeben sich aus der Beschreibung der einzelnen Module:
  • Arbeit mit analogen Gestaltungen und verbalen Visualisierungen
  • Zirkul�re Fragen, die den Standpunkt Dritter wiedergeben
  • positives Konnotieren, die wertsch�tzende Haltung gegen�ber zirkul�ren Ursachen
  • Umdeutung (Reframing von Verhaltenskontexten, um die Bewertung der Verhaltensweisen zu ver�ndern
  • Paradoxe Intentionen, gegenl�ufige Ratschl�ge die den Teilnehmer in Bewegung bringen
  • Metaphernarbeit, Parabeln und Geschichten als indirekte Aufforderung doch selbst zu handeln
  • gezieltes Provokation|provokatives Aussprechen m�glicher Annahmen betroffener Kommunikationsteilnehmer
  • Ausnahmen zu erlebter Wahrnehmung beharrlich erfragen, n�tigenfalls durch Paraphrasierung|Paraphrasieren
  • Gestaltarbeit, die �bersetzung ausgedr�ckter Stimmungen mit H�nden und dem K�rper des Teilnehmers
  • Hypothese|hypothetische Verankerung positiver Entwicklungsszenarien mittels Konjunktion
  • Soziogramme, die grafische Darstellung der sozialen Beziehungen im System

Theorieentwicklung

Im Bereich von Beratung und Therapie gibt es ein gro�es Angebot von hilfreichen Theorien und Verfahren. Viele davon sind wissenschaftlich gut abgesichert und ohne Zweifel sehr hilfreich. Diese Theorien bzw. Verfahren treten auf dem "Therapie- und Beratungsmarkt" in Konkurrenz. Dieser oft konstruktive Wettstreit hat neben einer weiteren Profilierung der Verfahren auch zu einer Vermischung derselbigen gef�hrt. Therapeutische Ans�tze, wie sie beispielsweise von der systemischen Familientherapie, der Transaktionsanalyse, der wissenschaftlichen Gesp�chspsychotherapie oder vom Psychodrama vorgestellt werden, erg�nzen sich ausgezeichnet. Sie erweitern - sofern der Berater dies bejaht und zul�sst - dessen methodische Kompetenz und kommen dem Klienten zugute. Auch die "Systemische Beratung" ist im Wandel.

In der Praxis wird der systemische Ansatz daher oft von Beratern bzw. Therapeuten angeboten, die mehr als eine Zusatzqualifikation oder Fortbildung im psychologischen bzw. betriebswirtschaftlichen oder sozialarbeiterischen Kontext mitbringen. Die Entwicklung geht hin zum "Generalisten", der aus der praktischen Erfahrung sch�pfend auf eine Vielzahl von Methoden aus wiederum mehreren Theorien zur�ckgreifen kann.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie k�nnen in keinem Falle die �rztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie �rztlichen Rat einholen.

Technische Realisierung von krankheiten.de durch die TYPO3 Agentur Berlin Online Now! GmbH
 
Impressum / Datenschutz
 

 

Wir verwenden Cookies, um Funktionalität der Website zu ermöglichen. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären S ie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite Datenschutzerklärung.